Materialkunde



Glastesserae:

Glassteinchen (Industriemosaik), Glas das gefärbt und undurchsichtig gemacht wurde. Quadratische Steinchen, 1cm und 2cm. Für die indirekte Methode des Mosaiklegens geeignet.


Bruch- und Spiegelglas

.


Smalten:

emailliertes, venezianisches Glas, das klassische Mosaikmaterial. Ebenfalls für die indirekte Methode. Es wird noch heute in einem aufwändigen Verfahren von Hand gefertigt.
Smalten haben eine unregelmäßige Oberfläche und werden nicht für ebene Flächen eingesetzt. Zudem ist die Oberfläche zum Teil von Löchern überzogen, weshalb oft nicht verfugt wird, da sich die Fugenmasse in den Löchern sammelt und die Farbintensität der Steine beeinträchtigt.


Gold- und Silbersteinchen:

bestehen aus einer dünnen Gelb- oder Weißgoldfolie zwischen zwei Glasschichten und können auf transparentem Glas beidseitig verwendet werden.


Keramiktesserae:

glasierte Fliesen. Für die indirekte Setztechnik nicht geeignet, außerdem ist zu beachten, dass nicht alle Fliesen frostsicher sind. Leicht zu bearbeiten, für Anfänger ideal.
Geschirrscherben. Je kleiner die einzelnen Stücke zerteilt werden, desto geringer die Wölbung, umso glatter wird die gearbeitete Fläche.
Unglasierte Keramik (Steinzeug). Fertigkeramikfliesen, hochgebrannt, Kantenlänge von ca. 2cm und einer Stärke von 4mm, feuchtigkeits- und frostbeständig, vor allem in erdigen und gedämpften Tönen erhältlich.


Natursteintesserae

Kalkstein und Marmor. Wegen der Bearbeitung eignen sich nicht alle Steine gleichermaßen. Mit entsprechendem Werkzeug lassen sich aber Kalkstein und Marmor gut bearbeiten.
Fundstücke
Muscheln, Kieselsteine, Glasnuggets, Knöpfe, Schneckenhäuser und vieles mehr können in Mosaiken verarbeitet werden, bei denen es auf eine ebene Grundfläche nicht so ankommt. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.



Werkzeuge

Zur Grundausstattung gehören eine Schutzbrille, ein Hammer, ein Karton mit Pflasterstein zum Zerhämmern von Fliesen, eine spezielle Mosaikzange, eine schmale Kelle zum Kleber auftragen, ein Glasschneider und eventuell eine manuelle Fliesenschneidemaschine. Für die Verfugungsarbeiten eine Gummilippe, ein Schwamm und ein Microfaserlappen.



Träger und Unterlagen

Bei richtiger Verarbeitung eignen sich die meisten Oberflächen zur Aufnahme eines Mosaiks. Metall sollte aufgerauht werden oder einen Überzug erhalten, um Halt zu geben. Holz ist zu versiegeln (z.B. mit einer Weißleim/Wasser Mischung oder mit fertigem Haftgrund). Eine mittelstarke MDF- oder Sperrholzplatte von ca. 12,5 mm Dicke ist wegen ihrer Stabilität und weil sie sich nicht verzieht, als Trägermaterial sehr beliebt.
Um ein Mosaik fest in eine Wand zu integrieren, kann man die Steine auch auf Netze mit Holzleim kleben und in ein Fliesenkleberbett legen. Verfugt wird dann an der Wand.
Es gibt auch die Möglichkeit so genannte „Wedi-Platten“ zu bekleben, die, ganz fertig gestellt, als Platte auf die Wand geklebt werden.





Klebstoffe

Für Fliesenscherben bedient man sich herkömmlicher Fliesenklebstoffe, die im Bauhandel zu erhalten sind. Je nach Größe der Arbeit nimmt man gröbere oder feinere Körnung für den Kleber, den man selber anrührt. Daneben gibt es auch fertigen Dispersionsklebstoff, der allerdings recht teuer ist.
Für andere Materialien gibt es speziell darauf abgestimmte Kleber.



Fugenmörtel

Mit Fugenmörtel werden die Abstände zwischen den Mosaiksteinchen ausgefüllt. Je nach Vorhaben eignen sich unterschiedliche Fugenmörtel; alle aber lassen sich mit Wassertempera- oder Acrylfarbe kolorieren, die der trockenen Mischung beigegeben werden. Ein zuviel an Mörtel wird, sobald er zu trocknen beginnt, mit Hilfe von Wasser und eines Schwammes entfernt.